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Nicht nur Profisportler dopen, auch Normalos im Fitnessstudio greifen zu Spritzen und Pulvern. Der Sport-Vitamine-Shop erklärt, welche Mittel harmlos sind – und welche Lebensgefährlich.
Hier mal ein Pülverchen, da eine Spritze: In Deutschland helfen zwischen zehn und zwanzig Prozent der sieben Millionen Besucher von Fitnessstudios mit verbotenen Mitteln nach. Der Durchschnittsdoper ist männlich und jung, aber der Anteil der Frauen, die für das Training Medikamente missbraucht, stieg in den von 13 Jahren von 8 auf 14 Prozent. Die Dunkelziffer ist dabei nicht inbegriffen. Die Mittel, mit denen Hobbysportler sich dopen, sind vor allem Medikamente. Ihr Konsum an sich steht nicht unter Strafe – das bedeutet aber nichts: Auch der Konsum von Heroin ist nicht verboten. Illegal sind nur der Erwerb und Besitz „nicht geringer“ Mengen und das sogenannte „Inverkehrbringen“ vom Arzneimitteln zum Zweck von Doping. Zwar werden auch noch heute Dopingmittel bei Razzien in Fitnessstudios gefunden. Doch laut Welt-Anti-Doping-Agentur handeln Dealer inzwischen vorwiegend online – trotz des Verkaufsverbots. In ihrem ersten Jahr hat die Schwerpunktstaatsanwaltschaft zur Verfolgung von Dopingdelikten 519 Verfahren eingeleitet. Davon waren nur drei im Leistungssport angesiedelt. Der Sport-Vitamine-Shop erklärt die am häufigsten verwendeten Wirkstoffe. Alle aufgeführten Stoffe sind Medikamente – außer die beiden Nahrungsergänzungsmittel Protein und Kreatin.
Protein
Form: Eiweißshakes, Proteinpulver aus tierischen und pflanzlichen Produkten.
Wirkung: Eiweiß ist u.a. der Baustein der Muskeln im Körper und für deren Erhalt und Aufbau zuständig. Bei Ausdauerbelastungen wird Eiweiß zur Energieversorgung verwendet, zu dem dient es als Reparaturmechanismus der Muskelzellen nach dem Training.
Nebenwirkung: Keine unmittelbaren
Langzeitschäden: Erhöhte Harnsäurewerte können die Niere strapazieren. Begünstigt im schlimmsten Fall Rheuma oder Gicht. Vermehrte Ausscheidung von Calcium und Phosphat, das steigert das Risiko eines Calciummangels und von Osteoporose.
Mehr dazu: 50 bis 100 Gramm Eiweiß am Tag sind optimal, mehr Proteine helfen dem Muskelaufbau nicht. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, pro Tag 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich zu nehmen, bei Kraftsportlern sind es laut der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin 1,2 bis 1,4 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht. Wer hohe Dosen Eiweißkonzentrat konsumiert, sollte mindestens 2,5 Liter Wasser pro Tag trinken, um die Übersäuerung des Körpers zu verhindern.
Kreatin
Form: Pulver (Nahrungsergänzungsmitte)
Wirkung: Körpereigene Säure, die vor allem in den Muskelzellen vorkommt. Steigerung der Muskelmasse und -kraft während hochintensiver, wiederholter Trainingsrunden: Durch Kreatin wird Adenosintriphosphat (ATP) synthetisiert, das den Muskel mit Energie versorgt. Der Muskel mit Energie versorgt. Der Muskel kann über einen längeren Zeitraum hinweg Leistung erbringen, ohne zu übersäuern.
Nebenwirkungen: Selten: Blähungen, Durchfall, Muskelkrämpfe, Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen.
Langzeitschäden: Bislang keine bekannt
Schmerzmittel
Form Tabletten
Wirkung: Ibuprofen, Aspirin u.a. lindern Schmerz
Nebenwirkungen: Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, bei hoher Dosierung Blutungen in Magen und Darm.
Langzeitschäden: Nieren- und Magenschäden, Asthma-Anfälle, Analgetikaschmerzen (schwer zu behandelnder chronischer Schmerz durch die Gewöhnung an Schmerzmittel)
Mehr dazu: Aspirin ist zugleich Bludverdünner, kann bei Unfällen oder Operationen zu gefährlichen Blutungen führen. Schmerzmittel machen Verletzungen und Überanstrengungen beim Training nicht mehr spürbar, es besteht die Gefahr einer Verschlimmerung.
Anabolika
Form Tabletten, Spritzen, Gel (Wirkstoffe vor allem Dehydrochlormethyltestosteron, Nandrolon, Methandienon)
Wirkung: Synthetische Abkömmlinge des männlichen Sexualhormons Testosteron mit anaboler Wirkung, beschleunigt den Eiweißstoffwechsel, sorgt für einen sprunghaften Anstieg der Leistungsfähigkeit, Kraft- und Muskelaufbau, Fettverlust.
Nebenwirkung: Adrenalinschub, Schmerzlinderung, gesteigerter Sexualtrieb, Gefühl von Unverwundbarkeit, Akne, Appetitzunahme, Aggressivität
Langzeitschäden: Brustwachstum bei Männern, Schrumpfen der Hoden, Wachstum der Klitoris, Haarausfall auf dem Kopf, Haarwachstum am Körper, Gelenkleiden durch zu viel Training, schlechte Leberwerte, Herzvergrößerung, Herzinfarkt, Gefahr der psychischen Abhänigkeit, Einstiegsdroge für harte Drogen wie Kokain.
Wachstumshormone
Form: Spritzen, Körpereigenes Hormon, das biotechnologisch hergestellt wird. Bezeichnungen u.a. Somatotropes Hormon STH, Human Growth Hormone HGH, Somatropin INN.
Wirkung: Beschleunigt Zellteilung und regt Eiweißproduktion an, dadurch wachsen Muskelmasse und -kraft.
Nebenwirkungen: Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen, Empfindungsstörungen, Wassereinlagerungen
Langzeitschäden: Vergrößerung von Niere, Leber und Herz (kann zu Herztod führen), Bluthochdruck, Tumore
Ephedrin
Form: Tabletten, Gewinnung aus Pflanzen oder synthetisch
Wirkung: Führt über die Erhöhung der Körpertemperatur zu einer Steigerung der Proteinbiosynthese und Fettverbrennung. Kreislaufstimulierend, antriebs- und leistungssteigernd, appetithemmend, höherer Bewegungsdrang.
Nebenwirkungen: Herzklopfen, Schlafstörungen, bei höherer Dosis Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, hoher Blutdruck Verfolgungswahn
Langzeitschäden: Niedergeschlagenheit, Schwächegefühl, Beeinträchtigung der Gedächtnisleistung und Konzentrationsfähigkeit, aggressives Verhalten, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Leber- und Nierenschäden, psychische Störung. Mehr dazu: Verbreitet ist eine Mischung aus Ephedrin, Koffein und Aspirin (EKA). Ephedrin wird zur Synthese der Droge Crystal Meth benutzt.
Clenbuterol
Form: Tabletten
Wirkung: Eigentlich zur Behandlung von Asthma entwickelt, entspannt die Atemmuskeln. Bei hoher Dosierung fettverbrennend, verlangsamt den Proteinabbau und beschleunigt den Muskelaufbau.
Nebenwirkungen: Muskelzittern übermäßiges Schwitzen, Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Übelkeit, Blutdruckabfall, Hautausschlag
Langzeitschäden: Schäden an Luge und Niere, Herzrhythmusstörungen, Insulinanstieg Mehr dazu Alternativ zu Clenbuterol wird häufig Ventipulmin, ein Asthmamittel für Pferde, verwendet, da es günstiger ist.
EPO Erythropoetin
Form: Spritzen, körpereigenes Hormon Erythropoetin aus synthetischer Herstellung
Wirkung: Erhöht die Anzahl der roten Blutkörperchen, sodass das Blut mehr Sauerstoff transportieren kann, was vor allem die Ausdauer steigert.
Nebenwirkungen: Blutdruckschwankungen, Blutarmut
Langzeitschäden: Tumorwachstum, Schäden des Herz-Kreislauf-Systems, Blut wird dickflüssig, Thrombose, Schlaganfälle, Herzinfarkte
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